Kooperationspartner

Universitäre Kooperationspartner:
Prof. Dr. Roland Schleiffer
Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie,
Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse,
Professor für Psychiatrie und Psychotherapie in der Heilpädagogik,
Heilpädagogische Fakultät der Universität zu Köln,
Herbert-Lewin-Straße 2, 50931 Köln
Tel.: 0221 – 470 4682, 4637
Fax: 0221 – 470 7445
Email: schleiffer@uni-koeln.de

Prof. Dr. Peter Zimmermann
Universität Dortmund
Institut für Psychologie
Emil-Figge-Str. 50
44221 Dortmund
Tel: 0231-755 7153

Außeruniversitäre Kooperationspartner:

Zusammenfassung

Beantragt werden finanzielle Mittel für die Durchführung einer prospektiven Längsschnittstudie zur Entwicklung der Bindungsbeziehungen bei Kindern in den ersten Lebensjahren nach ihrer Fremdplatzierung in einer Pflegefamilie bzw. Adoptivfamilie. Diese Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe stehen an, wenn das Kindeswohl nicht gewährleistet ist, weil die leiblichen Eltern nicht in der Lage und/oder willens sind, ihr Kind angemessen zu versorgen. Im Gegensatz zur Heimerziehung soll dann gerade eine familiale Sozialisation und die damit einhergehende individualisierte Fürsorge dem Kind das Eingehen neuer Bindungen ermöglichen.

Ob dies den Pflege- bzw. Adoptiveltern gelingt, hängt zum einen davon ab, inwieweit sie selbst über ein ausreichend sicheres Bindungskonzept verfügen, das es ihnen ermöglicht, feinfühlig und reflexiv auf die Bedürfnisse der ihnen anvertrauten Kinder einzugehen. Zum anderen dürften eine eindeutige Perspektive mit einer verlässlichen Option auf eine Eltern-Kind-Beziehung von Dauer die besten Voraussetzungen für die Etablierung einer sicheren Bindungsbeziehung bieten. Als ein wichtiges Erfolgskriterium dieser Maßnahmen ist  die Entwicklung einer möglichst sicheren Bindungsorganisation anzusehen. Bei vernachlässigten und traumatisierten Kindern bedeutet dies eine Korrektur der bei ihnen aufgrund dieser Erfahrungen höchstwahrscheinlich vorliegenden Bindungsdesorganisation, handelt es sich doch hierbei um einen bedeutsamen Risikofaktor für die ihre weitere psychosoziale Entwicklung.

Diese Entwicklungsprozesse sollen daher über 24 Monate mit quantitativen und qualitativen Methoden vergleichend bei (1) Kleinkindern in Vollzeitpflege und (2) bei adoptierten Kleinkindern untersucht werden. (3) Unauffällige, in ihrer Ursprungsfamilie aufwachsende Kinder, bilden die Kontrollgruppe. In Anbetracht des großen Hilfebedarfs nicht nur bei den betroffenen Kindern und ihren substitutiven Eltern, sondern auch  bei den Mitarbeiterinnen der Adoptions- und Pflegevermittlung sind von den Ergebnissen dieser Studie Hinweise für die Entwicklung konkreter, praktikabler und wissenschaftlich fundierter Hilfen zu erwarten.